Eine Ära geht zu Ende

Andreas Frank, Yvonne Hofer, Thomas Zürner, Anette Giesche, Markus Odenwald und Ines WalterNach 21 erfolgreichen Jahren hat Ernst Will, der Dirigent der Stadtkapelle Bretten, seinen Taktstock niedergelegt. „Der Musikverein und Kapellmeister Ernst Will haben im gegenseitigen Einvernehmen die gelungene  Zusammenarbeit nach dem hervorragenden Jahreskonzert im Januar 2011 beendet“, so der erste Vorsitzende Thomas Zürner in seinem Rechenschaftsbericht. 1990 übernahm Ernst Will das Amt des musikalischen Leiters. Er führte und formte das Brettener Blasorchester zu einem klingenden Aushängeschild der Melanchthonstadt: Bei den Karlsruher Wertungsspielen 1997 erzielte er mit seinen Musikern in der Kategorie „Höchststufe“ die Bestnote. Als studierter Klarinettist mit Orchestererfahrung, aber auch als Musikpädagoge an der Jugendmusikschule Bretten konnte Will den Interessen der Zuhörer als auch die Anliegen der Musiker jederzeit gerecht werden.

So präsentierte der gebürtige Ungar in den Jahreskonzerten großartige Musik auf sehr hohem Niveau: Klassische Bearbeitungen, Sinfonische Originalwerke aber auch clevere Bearbeitungen aus der Jazz- und Popsparte standen da auf dem Programm. „Ernst Will war sich für keinen Auftritt zu schade“, lobte Thomas Zürner. Wehmütige Ausnahme: Seine Verabschiedung habe Ernst Will nicht im öffentlichen Rampenlicht begehen wollen. Für das Publikum bedeutet dies nun einen fliegenden Wechsel auf dem Podium: Bisher haben sich 11 Interessenten für das Amt des Dirigenten beworben. Nach dem Auswahlverfahren und einem Vordirigieren im April werde man im Mai den neuen musikalischen Leiter präsentieren können.

 

In seiner weiteren Rede blickte Zürner auf ein arbeitsreiches Vereinsjahr zurück und sparte dabei nicht mit Dankesworten. Musikervorstand Anette Giesche berichtete von 45 Proben und 20 Auftritte im vergangenen Jahr. Bernd Leonhardt und Andreas Giesche wurden als fleißigste Proben- und Auftrittsteilnehmer geehrt. Ein besonderer Dank ging an den zweiten Vorsitzenden Andreas Frank: Nicht nur als Dirigent der Jugendkapelle, sondern auch als Interimsdirigent der Stadtkapelle hält er gegenwärtig die musikalischen Zügel in der Hand. Jugendleiterin Ines Walter wusste durchweg erfreuliche Entwicklungen zu verkünden: 45 Schülerinnen und Schüler seien gegenwärtig zur Ausbildung an der Jugendmusikschule angemeldet, die Kooperation mit Grundschulen werde indes ausgebaut. Einen ausgeglichenen Finanzhaushalt konnte der Geschäftsführer Markus Odenwald vorweisen, sodass die von Rudolf Hess beantragte Entlastung der Vorstandschaft erteilt werden konnte. In seiner Eigenschaft als Kommandant der Bürgerwehr Bretten dankte Rudolf Hess der Stadtkapelle für die hervorragende Zusammenarbeit: So wurde beispielsweise im letzten Jahr der Große Zapfenstreich vier Mal erfolgreich zelebriert. Hess äußerte den ausdrücklichen Wunsch, dass auch nach dem Taktstockwechsel die Kooperation der beiden Vereine mit beständigem Erfolg weitergeht. So endete eine im wahrsten Sinne des Wortes harmonische Jahreshauptversammlung, die mit dem schmissigen „Helenenmarsch“ eröffnet worden war.

 

mit freundlicher Genehmigung der BNN (30.03.2011)

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