Flotte Sprüche und heiße Sohlen

Brettener Bütt mit Sprachwitz und pfiffigen Musik- und Tanzeinlagen

PRÄZISIONSARBEIT leistete das Gardeballett, und auch die anderen Formationen legten eine flotte Sohle aufs Parkett.

Ein donnernder Einmarsch, fulminante Beiträge mit Sprachwitz, Tanz und Musik sowie ein feierlicher Auszug: Auch im Jubiläumsjahr „44 Jahre“ zündete die Brettener Bütt ein rundum gelungenes Feuerwerk an närrischer Unterhaltung.

Allen voran glänzte Präsident Bernd Neuschl in einer Vielzahl von Rollen. Mit großartiger Verwandlungsfähigkeit überzeugte er als Redner im Elferrat, als „Kapitän Lutsch“ im hautengen Trainingsanzug oder als waschechter Bayer „Herbfried Nudelhuber“ im Karohemd und mit Schnauzer. In der Rolle des „Nudelhuber“ gab er tiefere Einblicke in sein Leben und outete sich bereitwillig als „Second-Hand-Vegetarier“: „Die Kuh frisst Gras und ich fress Kuh.“

 

Echte Stimmungskanonen

 

Als echte Stimmungskanonen erwiesen sich zudem Anette Giesche und Ehrenpräsident Fredy Ersch. Zum Auftakt des Abends heizten die beiden mit lockeren Sprüchen und einem Lobeslied auf die Brettener Bütt kräftig ein.

SCHWUNGVOLL verabschiedet sich Ehrenpräsident Fredy Ersch.Entsprechend lautstark ertönte deshalb das „Ooooohhhh“ aus dem Publikum auf die Ankündigung hin, dass Ersch die Bütt nach diesem Abend für immer verlassen werde. Neuschl versprach jedoch, Fredy bleibe der Bütt „als Mentor erhalten“. Die Zuschauer bedankten sich bei Fredy Ersch für sein jahrzehntelanges aktives Mitwirken bei der Brettener Bütt mit lang anhaltendem Beifall.

Überhaupt erwiesen sich die Brettener als dankbares Publikum. Überwiegend fantasievoll verkleidet, hakten sie sich unter, schunkelten, sangen unisono ganze Lieder mit, jubelten und stampften im Takt zur Musik. An die Polonaise, die durch die ganze Halle zog, hängten sich immer mehr Leute, sodass die Schlange von Runde zu Runde länger wurde. Präsident Neuschl ließ mehrere „Raketen“ steigen und wurde dabei mit Klatschen, Stampfen und Summen lautstark von den Besuchern unterstützt. Und nicht zuletzt erscholl natürlich immer wieder aus 400 Mündern ein kräftiges, einstimmiges „Bredde-wau-wau“.

Sketche, Witze, Lieder und tänzerische Darbietungen wechselten sich den Abend über ab. Während die Stadtkapelle unter der Leitung von Andreas Frank für die musikalische Begleitung sorgte, zeigten verschiedene Tanzgruppen ihr Können. So begeisterten die Funkenmariechen (Elisa Schnorr und Viktoria Merkle) mit einer akrobatischen Meisterleistung, und auch das Gardeballett sorgte mit seinem flotten Showtanz für ausgelassene Stimmung. Als Kontrastprogramm legten die zwei „Lausemädchen“ (Antonia Giesche und Sarah Knötig) zudem noch einen selbst geschriebenen „Bredde-wau-wau-Rap“ auf die Bühne.

 

Lokales auf der Schippe

 

Immer wieder griffen die Darsteller in ihren Nummern lokale oder überregionale Ereignisse des vergangenen Jahres auf. Die „Brettener Hofsänger“ etwa ließen
sonore A-cappella-Töne über das Hochwasser in Bretten erklingen. Darin stellten sie die These auf, dass dieses nun planbar sei, da es „alle zwei Jahre am Wochenende nach Pfingsten“ komme. Das geplante Ärztehaus auf dem Sporgassen-Parkplatz wurde ebenfalls zum Thema, und mit Hinweis auf die Anschläge von Paris erklärte Hansi Klees den Terroristen in der Welt unsere Werte wie die „deutsche Pünktlichkeit“. Nicht fehlen durften natürlich die „Beeeeeekanntmachungen“ von Ortsbüttel Günther Wolf. Er erinnerte ebenso an Geschehnisse des letzten Jahres und verkündete wichtige Anordnungen zum richtigen Umgang mit der Bahn, zum Einparken oder zum Verhalten bei Bränden. Für große Begeisterung sorgten schließlich noch die drei angeheiterten Weinköniginnen Bewett, Erna und Frieda (Anette Giesche, Daniela Mößner und Sabine Müller).

 

Spezielle Weinprobe

 

VON MUND ZU MUND lief eine Weinprobe mit drei angeheiterten Weinköniginnen, die auch den Brettener Oberbürgermeister auf die Bühne baten.Kräftige Jubelrufe ernteten sie dann, als sie Oberbürgermeister Martin Wolff auf die Bühne zitierten, wo eine Weinprobe „Mund-zu-Mund“ zwischen den Damen und dem Oberbürgermeister erfolgte. Nicht nur Oberbürgermeister Wolff hatte so seinen Auftritt, sondern auch zwei ehemalige Schultheiße betraten später noch die Bühne: Als Überraschungsgäste sangen Paul Metzger und Willi Leonhardt gemeinsam ein Loblied auf ihre schöne Stadt und erinnerten darin an ihre aktive Zeit als Stadtoberhäupter. Zum großen Finale kamen alle Akteure noch einmal auf die Bühne und gaben das obligatorische „In Bredde, do isch jeder gern“ zum Besten – tatkräftig unterstützt von einem begeisterten Publikum.

Mit einem pompösen Auszug, begleitet von tosendem Applaus, endete schließlich nach fast fünf Stunden bester Unterhaltung die 44. Brettener Bütt.

 

 

 

 

Mit freundlicher Genehmigung der BNN

Text: Catrin Dederichs

Fotos: Thomas Rebel

 

STAUBTROCKEN erklärt Steuerfahnder Hans Zins (Hansi Klees) das Steuersystem.ANZÜGLICHE WITZE hatten Dieter Petri und Bernd Neuschl auf Lager.KEIN WUNDER, warum Frauen multitaskingfähig sind. Die Tänzerinnen machten das sehr anschaulich deutlich.

EINE FULMINANTE JUBILÄUMSPRUNKSITZUNG legte die Brettener Bütt in ihrer 44. Auflage auf der Bühne der Stadtparkhalle hin. Die Narren glänzten mit Sprachwitz und Lokalkolorit, fantasievollen Kostümen und schmissigen Musik- und Tanzeinlagen.

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