Brettener Bütt 2011

Mit Madame Litfaß in der Sauna - Stadtparkhalle bei 39. Breddema Bütt voll besetzt

Bühnenbild beim Finale der Brettener Bütt 2011 in der Stadtparkhalle BrettenWie verhält sich ein verirrter Bayer im Rotlichtmilieu? Machen Werbepausen im Unterricht Sinn? Warum wohnt denn der Oberbürgermeister nicht in Bretten? War das Brettener Hundle in Wirklichkeit ein Ruiter Krapp? Und: Was haben Litfaßsäulen in einer Wellness-Oase zu suchen?

Thematisch legten sich die Akteure der 39. „Breddema Bütt“ nicht fest. Politik gepaart mit Klamauk – witzig verpackt, mit spitzen Kommentaren versehen, leicht ironisch gewürzt. Und das alles in knapp fünf Stunden. Zwischen den Büttenrednern die strahlend tanzenden Gardemädchen, die Stimmungsrunden mit Ehrenpräsident Fredy Ersch und Anette Giesche, zahlreiche Tuschs und Narhalla-Marsch-Auszüge seitens der Gastgeber Stadtkapelle Bretten und natürlich das dreifache „Bredde Wau Wau“.

 

Die zwei Lausemädels auf der Bühne

Ein zusätzliches „Bredde Uuuuh“ schlugen die „Zwei Seeräuber“ vor. Passend zum Oberbürgerbürgermeister Wolff sollte eben auch der heulende Schlachtruf sein, meinten Walter Braunecker und Adelbert Bangha. Testen konnte den das Publikum direkt. Neben den singenden Seeräubern musste sich nämlich OB Wolff am Mikrofon einreihen. Nach dem verpatzten Badner-Lied-Auftritt beim Neujahrsempfang erhielt Martin Wolff nun die Chance zur Reanimation. Mit fragwürdiger Intonation, dafür textsicher, trällerte also der Brettener OB die verlangte vierte Strophe.

Nicht nur seine Sangeskunst, sondern auch sein Wohnort stand zur Diskussion. Theatralisch fragten sich die Breddema Hofsänger zu Rammsteins Melodie: „Wir haben Angst und sind allein – warum möchte er kein Brett’ner sein?“ Für eine visuell gelungene Abwechslung sorgten die acht Sänger und ihr Leiter Bernd Neuschl im Anschluss. Mit hübscher Langhaar-Frauen-Perücke und extrakurzem Schmetterlingskleid betörte Pascal Cieplik den Geistlichen Benjamin Leicht und ließen die Affäre um Walter Mixa Revue passieren.

Die zwei Saalbachloddel sorgten mit ihrer Brettener Mundart für Stimmung im SaalÜber teilweise übertriebene Sparmaßnahmen in der Stadt sinnierten die „Schnabbergosche“ Anette Giesche und Sabine Müller. Altpapier wird von Praktikanten zu Klopapier verarbeitet und die Luftschlangen müssen von den Bütt-Besuchern persönlich nach Gebrauch wieder aufgerollt werden. Einen charmanten Tipp für Landtagsabgeordneten  Joachim Kößler hatten die zwei Mädels vom Land auch parat: Statt Shampoo auf die Brusthaare, lieber Spüli verwenden – das löse Fett.

Aber nicht nur die Politiker haben ihr Fett abgekriegt, auch der Elferrat mitsamt ihres Präsidenten Bernd Neuschl. Spitze Kommentare besonders über den Bauchumfang gab es von den Nachwuchs-Närrinnen Antonia Giesche und Sarah Knötig zu hören.

Die bekannten Breddema-Bütt-Gesichter kamen in der zweiten Hälfte des Programms beim Publikum besonders gut an. Mit seinen allseits beliebten Bekanntmachungen erinnerte „Ortsbüttel“ Günter Wolf an einige kuriose Geschehnisse in Bretten. Die orangenen „Saalbachloddl“ Michael Link und Stefan Wukowitsch waren auch in diesem Jahr mit ihren Gitarren dabei und zelebrierten ihre elfte Bütt, nicht zuletzt mit ihrer Zugabe „Boiler“.

 

Hansi Klees sorgte mit seinem gekonnten Auftritt für Dauerlachen im Publikum und kräftigen ApplausAuch Elferratspräsident Bernd Neuschl tauschte seinen Narrenanzug gegen eine blau-weiße Krawatte kombiniert mit einem C&A-Anzug und erzählte als bayrisches Original von Erlebnissen in der Karlsruher Brunnengasse.

Bekleidet mit Handtuch und Bademantel berichtete „Saunagänger“ Dieter Petri von den Tücken eines Besuchs in der Wellness-Oase. Die nette Begleitung einer Madame Litfaß und die Nutzung der Fußpilzdusche als Munddusche brachten zusätzliche Brüller in die amüsante Büttenrede Petris.

Mit einer knallharten Abrechnung zum Thema Lehrer, Bildung und wandelnder Gesellschaft polarisierte Hansi Klees in diesem Jahr. Viele Lehrer seien verkalkt, ein Drittel davon sowieso Vollidioten. Doch auch die Hintergründe legte Klees offen und forderte auf lustige Art und Weise eine Anpassung des Studiums und vor allem eine Aufwertung des Lehrerberufs. Auch eine Veränderung des Schulsystems schlägt Klees überspitzt vor: Gewinnspiele statt Klassenarbeiten und Werbepausen im Unterricht.

 

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Text: Mit freundlicher Genehmigung ger BNN (anns)

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