Amtierender und Alt-OB bekamen ihr Fett weg

NÄRRISCHE STIMMUNG bei den Stadtoberen – links Oberbürgermeister Martin Wolff, rechts Bürgermeister Michael Nöltner.

In Bretten sind die Narren wieder los. Mit einem Marsch von „Toten Gaul“ (der heutigen Fanfarenschänke) zum Marktplatz quer durch die Fußgängerzone eröffnete die Brettener Bütt die Kampagne 2018. Viel Gefolge war mit dabei – und das nicht nur aus Bretten.

Die schon traditionelle Freundschaft mit den Wössinger Mondspritzern wurde durch deren Gardetanz deutlich. Die Flehinger Schneeballen waren selbstverständlich ebenfalls präsent. Die Gölshäusener Närrischen Händschich hatten auf der kleinen Treppe vor dem Alten Rathaus Aufstellung genommen und tröteten an den
passenden Stellen dazwischen, wenn die Stadtkapelle wieder einmal den vom Bütt-Präsidenten notorisch vermissten Tusch versagte. Ein ums andere Mal musste Bernd Neuschl mit strengem Blick um einen solchen bitten und erst als er den Musikern Nachsitzen androhte, besserte sich das Blasverhalten.

 

Neuschls Rede hätte in der Tat den ein oder anderen weitaus lauteren Tusch verdient. Die Proklamation, mit der er die Kampagne 2018 eröffnete, war wieder einmal gespickt mit Spitzen vor allen Dingen an die lokalpolitische Prominenz, die im Zuschauerrund gute Miene zum Narrenspiel machte. An erster Stelle natürlich OB Martin Wolff und sein gewesener Konkurrent Aaron Treut. Heidi Leins erhielt ihren Treffer für ihre Kritik an den sozialen Medien, die keineswegs so asozial gewesen seien wie sie im Nachgang der OB-Wahl von der FWV-Dame gescholten worden waren. Da heißt es auch mal Kritik vertragen gerade dann, wenn es nicht nach der eigenen Meinung gehe, mahnte Bernd Neuschl Toleranz an.

Noch heftiger in die Kritik geriet ein „Alt-OB mit flinkem Maul, den man kennt als Metzger Paul“. Dessen Einmischen in die aktuelle Kommunalpolitik könne man durchaus entbehren. Der „Paule“ solle sich lieber ein Vorbild an Papst Benedikt nehmen. Der halte sich aus den Amtsgeschäften seines Nachfolgers heraus.

Das alles wurde mit der gehörigen Prise Ironie verpackt und kam denn selbst bei den im Fadenkreuz stehenden gut an. Erst recht die Polonaise, die sich im abschließenden langen Zug durch die Zuschauer schlängelte, von denen sich dann mancher einreihte. Nicht ohne vorher allerdings von Bernd Neuschl mit dem Hinweis versehen worden zu sein, dass mit vielleicht 400 bis 500 Stück noch „einige Restkarten“ für die Vorstellungen in der Stadtparkhalle an den Vorverkaufsstellen vorrätig seien.

Mit freundlicher Genehmigung der BNN

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