Eine Brettener Bütt 2021 wird es wie so vieles Andere nicht geben. Doch so ganz abgetaucht und weggeschlossen wollen die Aktiven des Brettener Faschings nicht bleiben und die närrische Kampagne sang und klanglos vorüberziehen lassen. Im Rahmen der äußerst beschränkten Möglichkeiten zeigen Brettens Narren Präsenz: ganz aktuell, analog und zum „Anfassen“ wurden exklusiv „Breddemer Bütt Maultäschle“ kreiert – ein närrischer Mund-Nasenschutz, der das äußerst passende Motto ziert, das die Brettener Bütt seit Anbeginn begleitet „Numme d’Gosch net g’halte“ (nur nicht den Mund halten)! Jeder, der sich mit Brettens Narren und der Stadtkapelle verbunden fühlt, kann diese bei Bon Appetit in der Weißhoferstraße käuflich erwerben und so seine Solidarität bekunden für eine Veranstaltung, die es hoffentlich 2022 wieder geben wird. Der Musikverein/Stadtkapelle Bretten ist Ausrichter der Brettener Bütt; dem Verein brechen nun mit dem Ausfall ein Großteil seiner Einnahmen weg.
Und noch etwas haben die erfindungsreichen Verantwortlichen der Bütt geplant: am eigentlichen Faschingswochenende (13. und 14. Februar) wird es online ein bisschen Brettener Bütt geben: jeweils um 19.00 Uhr wird eine kleiner närrischer Rückblick ins Netz gestellt – ein vergnüglicher Lichtblick für ein wenig Farbe, Unbeschwertheit und Leichtigkeit in diesen Zeiten.
Brettener Bütt begeistert die Besucher mit einem abwechslungsreichem Programm/Bernd Neuschl begeistert in mehreren Rollen
BRETTEN Fünf Stunden Narreteien, ein wahres Feuerwerk an karnevalistischen Beiträgen haben die Akteure der Brettener Bütt am Wochenende in der ausverkauften Stadtparkhalle serviert. Büttenreden, mal nachdenklich, mal fröhlich-frivol, wechselten mit tänzerischen und musikalischen Einlagen ab. Bei Stimmungsrunden, von der Stadtkapelle Bretten unter der Leitung von Andreas Frank dargeboten und stimmlich von Laura Wick und Benjamin Leicht unterstützt, kam auch das Publikum in Bewegung.
"Die Brettener Narren bei ihrer konstruktiven Arbeitssitzung"- die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, ob Garde, Redner, Musiker, Elferrat - alle stehen in den Startlöchern, proben, planen, üben aufs instensivste und sind bereit für den närrischen Schlussspurt.
Wer keine der begehrten Karten für die Prunksitzung der Brettner Bütt ergattern konnte, hat die Chance, am Samstag, 16. Februar, dennoch ein bisschen Fasching in Bretten zu erleben: um 12.11 Uhr startet der kleine Narrenzug am Gottesackertor durch die Fußgängerzone zum Marktplatz. Dort findet, begleitet von der Stadtkapelle und flankiert von närrischen Freunden aus dem Umkreis, die traditionelle Narren-Proklamation statt und es wird zum ersten Mal der Brettener Hundlesorden verliehen.
Die Brettener Bütt begeisterte auch in diesem Jahr die Besucher
BRETTEN Nackt in der Sauna lästert es sich eben doch am besten – vor allem dann, wenn sich der Laden auch noch die „HüftgoldOase“ nennt. Gnä´Frau und die Figur, ein ewiges Thema für sich. Die drei Damen vom Aufguss, das sind Anette Giesche, Daniela Mößner und Sabine Müller. Fit und schön durch fit for fun? „Als ich das letzte Mal auf dem Laufband war, da haben sie mich aus dem Rewe rausgeschmissen“, klagt die eine der anderen ihr Leid. Soll man sich deshalb aber zur Wahl der „Miss Buddha“ (figurbedingt) aufstellen lassen oder es doch besser mit einer Döner-Diät (sich so lange im Kreis drehen, bis das Fleisch abfällt) versuchen? Finger-Pilates oder Nackt-Rugby erscheinen da auch nicht wirklich als effiziente Alternativen in Betracht zu kommen. Rund viereinhalb Stunden Humor in bester badischer Mundart erwartete die rund 440 Besucher am Samstagabend, 2. März, in der Brettener Stadtparkhalle. Punkt 19.01 Uhr wurde die nunmehr 47. Brettener Bütt durch ein Selfie mit dem Publikum eröffnet: Präsident Bernd Neuschl betätigte den Auslöser und der Humor-Marathon quer durch die Welt der Kommunal- und Globalpolitik war eröffnet. Dort wird im Übrigen viel geredet, wenig gelacht und nicht immer die Wahrheit gesagt. Bei der Bütt sind dagegen sämtliche zwerchfellerschütternden Grenzen weit geöffnet. Gleich zweimal gab es Neuschl an dem Abend zu sehen: Als Übermittler des längst vergessenen deutschen Liedgutes in neuer Interpretation – Ben Flop, Professor für Flopmusik von der Flop-Akademie in Mannheim sowie als bayerischer Nudelhuber, ein krachlederner Urtyp mit eingebautem Humor-Dampfhammer. Dieser zog sofort vom Leder, etwa gegen die Senioren: „Prügeln sich zwei Rentner, dann fliegen die Dritten.“ Oder gegen Annegret Kramp-Karrenbauer, kurz auch AKK genannt, die seiner Meinung nach nicht Frederike heißen sollte, da sich hieraus sonst ein höchst skurriles Namenskürzel ergeben könnte. Angekündigt durch eine schräge „Fluch der Karibik“- Interpretation gestaltete aber Pfarrer Harald Mabai als Pirat den Auftakt. Die sieben Weltmeere von Jöhlingen bis Bauerbach hätte er bereist.
Am 16. Februar windet sich um 12.11 Uhr wieder der kleine aber feine Narrenzug durch die Brettener Fußgängerzone, um mit Musik der Stadtkapelle, Gardetanz und Narrenproklamation die Brettener Kampagne einzuläuten. Eine Veranstaltung in eigener Sache mit geladenen Elferräten, Gardemädchen und Narren befreundeter Vereine.