Stadtkapelle spielt ihr Frühjahrskonzert mit dem SBO Tuttlingen
Ein Konzertabend im Zeichen der Frau. Zumindest trifft das auf den ersten Programmteil der Brettener Stadtkapelle zu, wenn man den spitzen Kommentaren des Moderators Bernd Neuschls glaubt. Es gibt das „Luder Galathé" aus der gleichnamigen Operette, die „Zicke Carmen" aus Sevilla und die vom Ruhm gebeutelte Diva Crisabella aus „Cats". Dass die Männer aber nicht ohne die schönen Geschöpfe auskommen, zeigt dann der israelische „Wedding Dance".
Vom „mannstollen Flittchen" erzählt laut Neuschl zumindest die Ouvertüre der Oper „Die schöne Galathé" von Suppé, mit der die Stadtkapelle Bretten unter der Leitung von Ernst Will das diesjährige Frühjahrskonzert am vergangenen Samstagabend in der Stadtparkhalle eröffnet. Abwechselnd gibt es einen lyrischen Teil, der von Horn, Tenorhorn und Flöte solistisch sanft eingeleitet wird.
Noch nicht Vizedirigent durfte Andreas Frank bereits die Generalversammlung des Musikvereins/Stadtkapelle Bretten als „Frontmann“ musikalisch eröffnen. Zweiter Vizedirigent blieb nicht das einzige Amt, das der kaum 25Jährige inzwischen bei den Brettener Musikern innehat: seit Januar dirigiert er erfolgreich die Jugendkapelle des Vereins, deren Vertreter er bislang war. Außerdem wurde Frank an diesem Abend einstimmig zum neuen zweiten Vorsitzenden gewählt. Durch das Ausscheiden von Ladislaus Kahn musste dieser Posten neu besetzt werden. Der Verein ist froh, dass ein solch junger, engagierter aktiver Musiker für dieses Amt gewonnen werden konnte. Zusätzlich noch betreut Andreas Frank zusammen mit seinem Bruder Dominik die neu kreierte Homepage (www.stadtkapelle-bretten.de).
Der alte und neue erste Vorsitzende Thomas Zürner berichtete in seinen Geschäftsbericht 2009 von einem abwechslungsreichen und musikalisch beachtenswerten Jahr. Vor allem bedankte er sich bei den Musikern für ihren Einsatz zum Wohle des Vereins. Weiterhin verwies er auf den hohen Stellenwert, den die Stadtkapelle im kulturellen Leben in und außerhalb der Stadtgrenzen einnimmt.Die 38. „Breddema Bütt“, in bewährter Weise von der Stadtkapelle organisiert, hatte in diesem Jahr zwei thematische Schwerpunkte: natürlich die Wahl des neuen Oberbürgermeisters und die allen sattsam bekannte Schweinegrippe. Aber auch abseits davon hatten sich die Büttenredner und Sänger viel Amüsantes einfallen lassen. Die Stimmung unter den über 400 überwiegend fantasievoll kostümierten Narren in der voll besetzten und hübsch dekorierten Stadtparkhalle am Samstagabend war durchweg gut. Mit dazu bei trugen auch Manuel Oswald, Fredy Ersch, Anette Giesche und Pascal Cieplik sowie die bestens aufgelegte Showband der Stadtkapelle, die in mehreren Stimmungs- und Schunkelrunden zum Tanz auf die Bühne luden.
„Die Brettener Narrenschau ist eröffnet“, verkündete es Bernd Neuschl. Der Präsident des Elferrats zog inmitten einer bunten Schar von Gardemädchen, Büttenrednern und einer Delegation der Stadtkapelle am Samstagmorgen vom Hundlesbrunnen zum Marktplatz und proklamierte dort mit Ausrufezeichen: „Die Stadt ist jetzt in Narrenhand, das sei hiermit jedem bekannt!“ Wer sich an diesem Morgen der Narrenhoheit nicht beugen wollte und an den Marktständen weiter schlicht nach Obst und Käse trachtete, dem war mitunter ein schlimmes Schicksal beschieden. Gleich dem 1504er Ausfall der Brettener während ihrer Belagerung fielen vereinzelte, bunt gewandete Streitkräfte stoßtruppartig über die Fröhlichkeits-Verweigerer her.